Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Mitten in der Winterszeit,
ist´s zur Sonne nicht mehr weit… 

Am 3. Januar erreicht die Erde den sonnennächsten Punkt ihrer elliptischen Bahn um den Stern, der uns Licht und Wärme schenkt. „Nur“ 147 Millionen km trennen uns dann noch von ihm. Am Tag zuvor ist Vollmond, wobei uns auch der Mond so nahekommt wie selten sonst: 357 000 km. Zu Neumond am 17.1. werden es 406 000 km sein. So hat jeder Himmelskörper seine eigenen Wege, auch die Planeten, von denen wir frühmorgens im Osten Mars und Jupiter entdecken können. Am 7.1. bilden sie ein hübsches Pärchen, und am 11.1. sehen wir Mars, Jupiter und die Mondsichel dicht beieinander im Sternbild Waage.

Vor allem aber lockt der Januar mit der ganzen Pracht des Wintersternhimmels! Über den Zenit hinweg schwingt sich die Milchstraße als Lichtergirlande aus unzähligen Sternen. Im Nordwesten trägt sie die auffälligen Sternbilder Perseus, Kassiopeia und Andromeda. Den Südhimmel füllt das sog. Wintersechseck (die Sterne Aldebaran, Rigel, Sirius, Prokyon, Pollux, Capella). Hoch im Norden sind die beiden Bären (mit dem Polarstern) und der Drache zu finden. Aufs Fernglas warten gleich mehrere besonders dichte Anhäufungen von Sternen, sog. Offene Haufen: Plejaden und Hyaden im Stier, Praesepe im Krebs, ein Doppelhäufchen im Perseus. Nebelähnliche Gebilde schimmern im Orion und zwischen Kassiopeia und Andromeda. Der Orionnebel ist eine Gaswolke, in der ständig neue Sterne entstehen, der Andromedanebel eine ganze Galaxie, größer als unsere Milchstraßenheimat. Und schließlich strahlt von Süden her fast die ganze Nacht über der hellste von Erden aus sichtbare Stern: Sirius.

Wer darüber hinaus noch Zeit und Ausdauer hat, kann versuchen, am 4.1. frühmorgens einzelne Sternschnuppen zu entdecken, die im Sternbild Bootes zünden. Dann zeigt sich auch der Löwe in voller Größe. Er wird im März das Markenzeichen des Frühlings sein. Es lohnt sich also zu jeder Nachtzeit, die Blicke durchs Himmelsgewölbe wandern zu lassen. Nur muss es dunkel sein, so dunkel, dass nur Licht aus dem Weltraum das winzige Körnchen anstrahlt, das wir Menschen bewohnen und „Erde“ nennen.

Viele wundervolle Ausblicke und Eindrücke kristallklar glänzender Januarnächte wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.