Ein Beobachtungsbericht von Simon Manger

Foto von Werner Klug | 9. Mai 2016 | ca. 13:50 Uhr MESZ | Kinzigtal | ALCCD 5II | Takahashi FSQ 106 mit Herschelprisma bei 530 mm | 10 Micron GM 2000

Nachdem es das Wetter bereits zur Mond- und Sonnenfinsternis 2015 gut mit uns Hobby-Astronomen gemeint hat, wurden wir zum Merkurtransit ebenfalls mit einem freien Himmel beschenkt. Merkur, ein Planet der sich zusammen mit der Venus innerhalb der Erdumlaufbahn befindet, zog an diesem Tag vor der Sonne vorbei. Zuletzt geschah dies am 8. November 2006.

Sowohl mit meinem 10″ Dobson-Teleskop als auch mit meinem PST (Personal Solar Telescope) beobachtete ich das seltene Himmelsereignis von Anfang an. An diesem Tag war es schön warm, sodass es sich draußen hervorrangend hat aushalten lassen. Das Dobson-Teleskop hatte ich mit einem Weißlichtfilter, ähnlich der Folie welche in den Finsternisbrillen verbaut ist, ausgestattet. Hiermit waren auf der Sonne mehrere Sonnenfleckengruppen sichtbar, die während des Merkutransits für Abwechslung sorgten. Mit meinem PST war hingegen ein ganz anderer Blick auf die Sonne möglich. Dieses spezielle Sonnen-Teleskop lässt die Sonne im in einem wortwörtlich ganz besonderen Licht erscheinen. Die verbauten Filter lassen nur die hellste Spektrallinie des angeregten Wasserstoffs hindurch, sodass unter anderem Masseauswürfe und Filamente sichtbar werden.

Zuletzt zog Merkur am 11. November 2019 vor der Sonne vorbei. Leider waren die Wetterbedingungen bescheiden, sodass eine Beobachtung oftmals ausblieb. Dier nächste Merkurtransit findet erst am frühen Morgen des 13. November 2032. Genügend Zeit also, um sich vorzubereiten.