Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der Himmel trägt zur Weihnachtszeit,
ein ganz besondres Sternenkleid!

Die Wintersonnenwende am 21.12. beschert uns den Winteranfang und die längsten Nächte des Jahres. Entlang der Milchstraße und der Planetenwege („Ekliptik“) zeigen sich typische Wintersternbilder: Perseus und Kassiopeia bevorzugen den Zenit, Fische und Widder eher die südlichen Gefilde. Von Südosten naht das gesamte sog. Wintersechseck mit den markanten Sternen Aldebaran im Stier, Rigel im Sternbild Orion, Sirius im großen Hund, Prokyon im kleinen Hund ,Pollux in den Zwillingen und Capella im Sternbild Fuhrmann.

Sternkarten können helfen, Sternbilder und Sterne sicher zu identifizieren. Nichts aber hindert weihnachtlich gestimmte Sternenfreunde, sich im Dezember auch ganz andere Bilder „auszumalen“. Sieht nicht der Fuhrmann mitten in der Milchstraße wie ein Adventskranz aus? Oder Perseus wie ein Weihnachtsbaum? Am Rand zu Kassiopeia ist er sogar mit zwei Glitzerkugeln geschmückt – sog. offene Sternhaufen. Könnte der Nebelfleck im Sternbild Andromeda – eine ganze Galaxie! – ein Rest vom Weihrauch der Drei Könige sein? Die Plejaden ihre offene Goldschatulle? Und Orion – ein Engel mit weit ausgebreiteten Flügeln?

Wandern wir in solchen Gedanken durch die Milchstraße (eine dahinziehende Schafherde?), erblicken wir im Sternbild Fuhrmann rechts von Capella ein längliches Dreieck. Seine nördliche Spitze ist der Stern Almaaz, über 100-mal größer als unsere Sonne und etwa 2000 Lichtjahre von uns entfernt. Sein Licht, das uns in diesen Tagen auf der Erde erreicht, ist also um die Zeit von Christi Geburt entstanden!

Auch Sternschnuppen dürfen wir im Dezember erwarten. Am 12./13. sollten welche aus den Zwillingen sprühen, am 20./21. hoch im Norden aus dem Reich der beiden Bären.

Den Mond sehen wir am 3.12. voll, am 18.12. gar nicht. Am 14.12. finden wir ihn als schmale Sichel kurz vor Sonnenaufgang zusammen mit den Planeten Mars und Jupiter knapp überm Osthorizont.

All das kann aber nur erlebt werden, wenn künstlichen Lichtfluten der Menschen der Weg zum Himmel verwehrt bleibt – so, wie es das Wort Weihnacht (Nacht!) ja auch nahelegt. Viele vom festlich ausgebreiteten Nachthimmel strahlende und funkelnde Advents- und Weihnachtslichter wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.