Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der Himmel wird zum Frühlingszoo,
Sternengucker wissen wie und wo!

Im April steht spätabends der Große Wagen im Zenit. Er bildet das Hinterteil der Großen Bärin, deren übrige Sterne in dieser hohen Himmelsposition besser als zu anderen Jahreszeiten zu erkennen sind. Nördlich darüber scheint die Kleine Bärin einen Purzelbaum zu schlagen. Ihre Schwanzspitze ist der Polarstern, zugleich Dreh- und Angelpunkt des gesamten Himmelsgewölbes.

Weiter südlich, entlang des Wegs, den die Planeten und der Mond nehmen, sehen wir weitere Tier-Sternbilder, von West nach Ost: Stier, Krebs, Löwe. In ganz dunklen, klaren Nächten lässt sich aber mit unserer Sternkarte als Wegweiser noch viel mehr Himmlisch-Tierisches entdecken: im Süden Einhorn, Kleiner Hund, Wasserschlange, Rabe, Schlange; im Norden Luchs, Kleiner Löwe, Jagdhunde, Drache, Giraffe – und im Nordosten als Sommerbote bereits der Schwan. Sozusagen das Logo dieses Tiergartens ist das sog. Frühlingsdreieck, bestehend aus den hellen Sternen Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes. Das Sternbild Bootes wird auch Bärenhüter genannt. Es könnte im April sogar ein Zoowärter sein – und in Nordamerika wird es frühsommerlich verheißungsvoll als Eistüte gesehen!

Kehren wir zurück zur Ost-West-Planetenstraße, der sog. Ekliptik. Dort erfreuen uns Venus als glänzender Abendstern im Westen, Jupiter ab etwa Mitternacht im Sternbild Waage, sowie Mars und Saturn in den frühen Morgenstunden von Südosten her. Etwa denselben Weg nimmt auch der Mond in stetig wechselnder Gestalt, als Neumond am 16.4. und in kreisrunder Vollkommenheit am 30.4.

Wo, wie in der Rhön, aufs Vermeiden der sog. Lichtverschmutzung geachtet wird, ist in den Nächten um den 22.4. nach Mitternacht sogar mit ein paar Sternschnuppen zu rechnen. Sie strahlen vom Sternbild Leier im Nordosten aus.

Jahreszeitlich bedingt werden die Nächte nun immer kürzer – Ende April schon über drei Stunden weniger als Anfang März -, doch lohnt jede klare Stunde einen Blick ins unendliche Universum oder auch einen längeren Spaziergang unter der frühlingshaft zum Zoo gewordenen märchenhaft funkelnden Himmelskuppel. Viel Freude wünscht dazu das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.