Überm Land der offnen Fernen,
ist der Himmel voll von Sternen!
Die Kugelgestalt der Erde lässt uns den Nachthimmel als hohe, weite Kuppel erscheinen, in der unzählige Lichtpünktchen aufblitzen. Schon unsere Vorfahren in alter Zeit erkannten darin Bilder und erzählten sich Geschichten dazu. Die beste Beobachtungszeit für diese Welt der Wunder sind die Stunden vor und um Mitternacht.
Acht markante Sterne (und Sternbilder) können als Kompass dienen: Polaris in der Kleinen Bärin, Capella im Fuhrmann im Nordwesten, Beteigeuze im Orion, Procyon im Kleinen Hund, Regulus im Sternbild Löwe, Spica in der Jungfrau, Arktur im Bootes im Osten und die schöne Wega Nordosten. Zudem schimmert über dem gesamten Westhorizont silberhell der Milchstraßenschleier.
Im Zenit hat die Große Bärin Platz genommen. Ihr Hinterleib wird auch Großer Wagen genannt, oder Schöpflöffel in Nordamerika, Sarg mit Klageweibern im Orient oder Kaiserliche Sänfte in China. Von den antiken Griechen stammt die Sage, wie die Bärin und ihr Kind, Sternbild Kleine Bärin in den Himmel gekommen sind. Bei Sternenführungen im Sternenpark Rhön wird sie manchmal erzählt. Die meisten „Bärensterne“ sind etwa 80 Lichtjahre von uns entfernt und gehören zu einem lockeren Haufen von Sternen, der mit ca. 14 km/sec durchs Weltall reist. Im Verlauf einer Nacht können wir die beiden Bären um den Polarstern herum wandern sehen – die Erdrotation macht’s möglich.
Auch die Planeten („Wandelsterne“) machen Freude im April. In den ersten Abenden ist weit im Westen Merkur zu sehen, den ganzen Monat über dort auch Mars. Venus hat die „Seite gewechselt“ und strahlt nun als Morgenstern im Osten ab ca. 6 Uhr. Gegen Monatsende erreicht sie ihre maximale Helligkeit. Jupiter wandert von Sonnenuntergang bis -aufgang durch die ganze Nacht, und Saturn zeigt sich nach Mitternacht von Osten her. Mit etwas Glück sind zur „Saturnzeit“ um den 21.4. herum auch ein paar Sternschnuppen zu sehen, ausgehend vom Sternbild Leier im Nordosten.
Bleibt noch der Mond: erster Frühlings-Vollmond am 11.4., danach traditionsgemäß Ostersonntag. Neumond am 26.4., sowie zwei nahe Begegnungen am 11.4. (Mond und Jupiter) und 17.4. (Mond und Saturn).
Klare, weite Sicht und viel Freude beim „Sterngucken“ wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)
Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.