Durch nächtlich dunkle Himmelsritzen,
lässt Perseus Sternenschnuppen flitzen!
Auf ihrer Reise um die Sonne wühlt sich die Erde ständig durch für uns unsichtbare Staubwolken. Etwa 40 Tonnen Weltraumgeröll „regnet“ täglich in die Erdatmosphäre. Wir sehen dessen Verglühen als Sternschnuppen, und in der Nacht zum 12.8. werden besonders viele erwartet. Perseiden heißen sie, weil sie vom Sternbild Perseus ausstrahlen. Auch in den Nächten davor und danach dürfen wir mit Funkenflug rechnen, am besten nach Mitternacht. Nur das Mondlicht könnte die Freude etwas trüben (Vollmond am 7., Neumond am 21.8.).
Kraterübersät zeigt uns der Mond im Fernglas, wie die Erde aussähe, wenn ihre Lufthülle nicht wie ein riesiger Airbag alles Leben vor Steinschlag aus dem All schützen würde. Zur Vollmondzeit am 7.8. kurz vor 21 Uhr wird unser Begleiter bis zu bis 25% von der Erde beschattet sein. Partielle Mondfinsternis ist der Fachbegriff. Augusttermine für Planetenbesuche hat der Mond am 2. und 30. (Saturn), 19. (Venus) und 25. (Jupiter). Damit sind auch gleich alle in diesem Monat frei sichtbaren Planeten genannt. Am 21.8. schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne und bewirkt eine totale Sonnenfinsternis über den USA. Für Deutschland werden nur 2-4 % Bedeckung erreicht, von uns optisch nicht bemerkbar.
Unübersehbar ist nachts das helle Sternenband der Milchstraße von Nordosten nach Südwesten. Von Tag zu Tag höher wölbt es sich in die Himmelskuppel. Im Osten lässt sich bereits das Herbstviereck (Pegasusquadrat) erkennen, nördlich davon der Andromedanebel. Nach Westen wandern Bootes mit dem hellen Stern Arktur, die Nördliche Krone und Herkules. Um den Polarstern herum kreisen die beiden Bären und der Drache. Innerhalb und entlang der Milchstraße funkeln derweil Juwelen: im Zenit das Sommerdreieck aus Wega, Deneb und Atair, nach Nordosten das Kassiopeia-W und die Perlenkette der Perseussterne. Tief im Süden schließlich Schütze und Skorpion (mit Antares), samt sternschwanger leuchtenden Gaswolken, die lohnende Ziele fürs Fernglas sein können. Zwar sind auch die Augustnächte noch kurz im Vergleich zum Winterhalbjahr, doch ergiebig für alle, die sich drauf einlassen.
Reichen Sternschnuppenregen aus nächtlich klarem Himmel wünscht das Team des Sternenparks(rm/sf).
Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.