Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Ohne Licht aus Lampenstrom,
wird die Rhön zum Sternendom!

Wo künstliches Licht sich Nacht und Natur unterordnet, wird der Himmel zur glanzvollen Kuppel eines riesigen Doms. Unzählige Lichtpünktchen lassen Bilder entstehen, die schon vor tausenden von Jahren Menschen zu Mythen und Sagen angeregt haben. Würdevoll umkreisen sie im Lauf der Nacht ihre Mitte, den Polarstern, und laden ein zum Schauen und Staunen:

Vom westlichen Ende des alles überspannenden Milchstraßenbogens grüßt noch einmal das Sommerdreieck mit den auffallend hellen Sternen Atair, Deneb und Wega. Im Osten erscheinen bereits Vorboten des Winters, die Sternbilder Fuhrmann, Stier, Orion und Zwillinge. Vom Zenit blickt das Flügelpferd Pegasus zu uns herab. Sein quadratischer Leib markiert als „Herbstviereck“ die jetzige Jahreszeit. Ganz in seiner Nähe, mitten in der Milchstraße, funkeln prachtvoll die Sterne von Kassiopeia und Perseus.

Etwa 2,5 Millionen Lichtjahre weit reicht unser Blick zu einem nebelartigen Fleck zwischen Andromeda und Kassiopeia, zur Andromeda-Galaxie. Sie ähnelt unserer Milchstraßenheimat, ist aber größer und enthält viele hundert Milliarden Sterne. Überm Kopf des Perseus glitzern zwei wunderschöne Perlenkugeln. Sie bestehen aus hunderten einzelner Sterne und sind ca. 7000 Lichtjahre von uns entfernt. Im Nordhimmel sehen wir den großen und den kleinen Wagen (mit Polarstern am Deichselende) sowie den Drachen. Die Südhälfte der Himmelskuppel beherbergt Widder, Fische, Walfisch und Wassermann.

Von Nordost nach Südwest verläuft, von den Zwillingen kommend, der Weg der Planeten und des Mondes. Frühaufsteher finden dort zunächst Mars, dann Jupiter und Venus. Besonders eindrucksvoll ist es im Osten vom 13. bis 16.11., wenn sich die dünne Mondsichel hinzugesellt. Neumond ist am 18.11. erreicht, Vollmond bereits am 4.11. Wer will, kann überdies versuchen, sich in der 2. Nachthälfte von Sternschnuppen beglücken zu lasen. Sie scheinen aus dem Löwen zu zischen (mit Maximum am 17./18.11.) und aus dem Stier (von 4.-10.11.).
Allzeit klare Sicht und viele schöne Funde entlang sternengeschmückter Himmelswege durch die weit geöffnete Kuppel unendlicher kosmischer Räume wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.