Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Kaum ist es Nacht, da zeigt sich schon,
das schöne Sternbild Orion!

Der Februar lässt noch einmal die Wintersternbilder in all ihrer Pracht strahlen und funkeln! Seine sternenreichste Zeit schenkt er uns zwischen den Vollmondnächten des 31.1. und 2.3. zur Monatsmitte (Neumond am 15.2.). Aber auch Planeten sind unterwegs: Nacheinander steigen frühmorgens Jupiter, Mars und Saturn von Südosten hoch. Am 8.2. gesellt sich der Halbmond hinzu, und Antares, der rote Hauptstern des Skorpions, vervollständigt dieses Gruppentreffen himmlischer Frühaufsteher. Abends aber beginnt ab Monatsmitte im Westen Venus als Abendstern zu glänzen.

Den Fixsternhimmel dominiert die Milchstraße mit Kassiopeia und Perseus im Norden, mit Großem Hund und Sirius im Süden und den quer dazu durch die Ekliptik entlang wandernden Sternbildern Löwe, Krebs, Zwillinge, Orion, Stier und Widder. Nahe dem Zenit leuchtet gelborange Capella (Sternbild Fuhrmann). Die beiden Bären und der Drache halten Winterschlaf im Norden und Nordosten.
Das prächtige Sternbild Orion ist ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt der Sterne untereinander. Die Orionmitglieder sind unterschiedlich weit von uns entfernt (in Lichtjahren): Beteigeuze oben links 430, Bellatrix oben rechts 240, Rigel unten rechts 770, Mintaka (rechter Gürtelstern) 920, Orionnebel (unterm Gürtel links) 1400. Auch in Größe und Farbe unterscheiden sie sich beträchtlich: Beteigeuze (rot) ist 700-mal so groß wie unsere Sonne, Rigel (blauweiß) 60-mal, Bellatrix (blau) 6-mal. Der Orionnebel enthält ganz junge Sterne, 50 000 Grad heiß. Die Oberfläche von Beteigeuze erreicht 3200 Grad, die von Rigel 11 000, die von Bellatrix und Mintaka fast 20 000 (zum Vergleich: Sonne 5500 Grad).
Das Weltall ist also nicht nur unvorstellbar groß, es ist auch vielgestaltig, bunt und voller Aktivität. Der Steinzeithimmel war ein anderer als unserer. Wir sehen, was z.T. die Saurier noch nicht über sich erblicken konnten, und Menschen in ferner Zukunft werden Beteigeuze und manchen anderen Stern nicht mehr sehen. Alles verändert sich im Lauf der Zeiten.
Freuen wir uns nun auf klare, von Kunstlicht verschonte Februarnächte! Viele schöne, nahezu magisch berührende Momente wünscht dazu das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.