Sonne, Mond und Sternenlicht,
bringen sich ins Gleichgewicht!
Im September beginnt der Herbst – astronomisch exakt am 23.9. um 3.54 Uhr mit der sog. Tag- und Nachtgleiche. Die Sonne geht dann genau im Osten auf und genau im Westen unter. Tag und Nacht sind genau 12 Stunden lang. Keine Uhr und kein Kompass können genauer sein als Himmelskörper, aus deren Bewegungen sich das so ergibt. Dieses Jahr wird das Erreichen des herbstlich-himmlischen Gleichgewichts zusätzlich begleitet von zwei festlichen Lichtern: am 21.9. erreicht Venus während ihres abendlichen Untergangs im Westen ihre maximale Helligkeit, und am 25.9. zeigt sich der Vollmond in seiner ganzen Größe (Neumond am 9.9.).
Ein letztes Mal wird im September entlang der Ekliptik im Südhimmel die Planetengirlande aus – von Ost nach West – Mars, Saturn, Jupiter und Venus zu sehen sein. An manchen Tagen hilft der Mond beim Auffinden, weil er ganz in die Nähe unserer übernächsten Nachbarn kommt. Seine Besuchstermine sind: 12.9. Venus, 14.9. Jupiter, 17.9. Saturn, 19.9. Mars. Frühaufstehern könnte noch bis 8.9. kurz vor Sonnenaufgang im Nordosten ein Blick auf den scheuen Merkur vergönnt sein. Nach Mitternacht, wenn alle Planeten untergegangen sind, bleibt die Chance auf ein paar Sternschnuppen. Die Sternbilder Fuhrmann, Perseus und Fische halten einen kleinen Vorrat für besonders ausdauernde Himmelsgucker bereit.
Im Fixsternhimmel beginnt herbstlicher Vogelzug. Schwan und Adler überqueren den Zenit nach Westen und schieben dabei Herkules, die Nördliche Krone, Bootes und die Schlange vor sich her. Der Skorpion verlässt den Südhimmel und macht Platz für Schütze und Steinbock. Der Leib des Pegasus, das „Herbstquadrat“, beherrscht zusammen mit Andromeda, Kassiopeia und Perseus den Ost- und Nordosthimmel. Der Nordwesten dagegen wird von den beiden Bärinnen, vom Drachen und von den Jagdhunden bevölkert. Schließlich teilt die Milchstraße, beginnend mit dem hellen Stern Capella, von Nordosten bis Südwesten über den Zenit hinweg die Himmelskuppel in gleichgroße Hälften und sorgt so für herbstliches Gleichgewicht auch von ganz oben.
Viel Schönes zum Entdecken und Genießen in gleichbleibend guter jahreszeitlicher Balance wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)
Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.