Venus als Glanzpunkt am Abendhimmel

Während sich die Wintersternbilder nach Einbruch der Dunkelheit dem westlichen Horizont näheren, dominiert halbhoch im Süden das Tierkreiszeichen Löwe mit seinem bläulich funkelnden Hauptstern Regulus (lat. Kleiner König) den Frühlingshimmel.

Fast im Zenit, d.h. über unseren Köpfen, können wir den Große Wagen sehen. Der Wagen dient zur Auffindung des Polarsterns – die fünfmalige Verlängerung der Strecke zwischen den beiden Kastensternen des hinteren Wagenendes trifft auf den Polarstern, der die Nordrichtung anzeigt.

Rechter Hand des Sternbild Löwen kann man auf halber Strecke zwischen den Sternen Regulus und Pollux in klaren dunklen Nächten im Sternbild Krebs mit bloßem Auge einen schwachen Fleck erkennen. Dies ist ein sogenannter Offenen Sternhaufen mit der Bezeichnung Praesepe (engl. Beehive Cluster). Er beinhaltet ca. 1000 Sterne in einer Entfernung von ca. 570 Lichtjahren zur Erde. Insgesamt ist der Fixsternhimmel, besonders im Bereich der Sternbilder Löwe und Haar der Berenice, reich an Galaxien, die allerdings nur mit dem Teleskop als neblige Flecke zu beobachten sind.

Der Mond erreicht am 6.4. seine Vollmondphase und steht hierbei nahe Spica , dem blauweiß funkelnden Hauptstern des Sternbildes Jungfrau. Spica ist ein sogenannter spektroskopischer Doppelstern, d.h. seine beiden Komponenten stehen so dicht zusammen, dass sie in normaloptischen Teleskopen nicht getrennt gesehen werden können. Zerlegt man das Sternenlicht allerdings mit einem Spektroskop in seine Einzelkomponente, so kann man auf Grund der unterschiedlich ausgeprägten Spektrallinien sehen, dass es sich um zwei Sterne handelt die eine voneinander abweichende chemische Zusammensetzung aufweisen.

Merkur bietet im April die einzige Chance zur Abendsichtbarkeit des gesamten Jahres. Die günstigste Zeit ist vom 3.-13.4, den sonnennächsten Planeten tief am Westhorizont ca. 30 Minuten nach Sonnenuntergang zu entdecken.

Venus ist der Glanzpunkt am Abendhimmel und zieht am 10.4. ca. 3 Grad südlich der Plejaden und am 20.4. an Aldebaran, dem Hauptstern des Sternbildes Stier, vorbei. Der Untergang des Planeten verlagert sich hierbei von ca. 22.30 Uhr am Monatsanfang um eine Stunde auf ca. 23.30 Uhr. am Monatsende.

Mars kann noch bis ca. Mitternacht am Abendhimmel gesehen werden, wogegen Saturn ab der Monatsmitte am Morgenhimmel aufzufinden ist. Beide Planeten sind hierbei allerdings nicht mehr bzw. noch nicht besonders auffällig, ihre Helligkeit betreffend.

Mit den Lyriden durchquert die Erde nach längerer Pause im Monat April wieder einen auffallenden Meteorstrom. Der Radiant von dem die Sternschnuppen ausgehen, liegt im Sternbild Leier, etwa 7 Grad südwestlich des Hauptsterns Wega. Das Maximum wird in der Nacht zum 23.4. erreicht und die günstigste Beobachtungszeit liegt zwischen 22 Uhr und 4 Uhr.

Text: Sabine Frank  und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.