Zeit der Sommersonnwende
Am 21.6. erreicht die Sonne um 16.58 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers.
Venus beherrscht nach wie vor als Abendstern den Himmel der ersten Nachthälfte und erreicht am 4.6. mit den 45 Grad den größten Winkelabstand zur Sonne. Diese ist daher bis Mitternacht am Himmel zu sehen – so lange wie seit vielen Jahren nicht mehr. Mars kann noch, sich im Sternbild Krebs befindend, unauffällig am Abendhimmel gesehen werden.
Während die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau nach Westen gehend langsam das Feld räumen, betreten im Osten die Sternbildern Leier, Schwan und Adler die himmlische Bühne. Deren Hauptsterne Wega, Deneb und Atair bilden das charakteristische Sommerdreieck, dass uns ab jetzt bis in den Herbst hinein begleiten wird. Im Süden dominiert halbhoch am Himmel das Sternbild Bootes mit dem hellen, orangerot funkelnden Arcturus als Hauptstern. Links davon ist mit dem Sternbild nördliche Krone ein kleines, aber auffälliges Sternbild zu sehen, welches aus fünf, in einem Halbkreis angeordneten, Sternen besteht.
Zwischen der nördliche Krone und der Leier ist im Sternbild Herkules etwa auf halber Strecke zwischen Wega und Arcturus in dunklen Nächten ein schwach nebliger Fleck mit bloßem Auge zu erkennen. Hierbei handelt es sich einen Kugelsternhaufen mit der Bezeichnung M13, einer kugelförmigen Ansammlung von ca. 100.000 Sternen in einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren.
Gegen Mitternacht taucht tief im Südosten das Sternbild Skorpion mit seinem tiefroten Hauptstern Antares am Horizont auf. Am 3.6. und 4.6. kommt es zu einer interessanten Konstellation, indem der Vollmond sehr nah an Antares vorbeiwandert.
Der Morgenhimmel der zweite Junihälfte wird durch die Planeten Saturn und Jupiter geprägt. Beide Planeten gehen im Laufe des Monats immer früher auf und verschieben ihre Beobachtbarkeit so langsam aber sicher in den Bereich um Mitternacht.
Sternschnuppenströme sind den ganzen Monat über aktiv, allerdings sind nur die Juni Bootiden besonders erwähnenswert. Hierbei handelt es sich um Reste des Kometen 7P/Pons-Winnecke, wobei in der Vergangenheit Maxima mit mehreren hundert Meteoren pro Stunde auftraten. Ein solches Maximum ist zwischen dem 23.-28.6. zu erwarten.
Text: Sabine Frank und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna. Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.