Mond und Spica geben sich ein Stelldichein
Während die Wintersternbilder nach Einbruch der Dunkelheit im Bereich des westlichen Horizontes liegen, dominiert halbhoch im Süden das Frühlingssternbild Löwe mit seinem bläulich funkelnden Hauptstern Regulus (lat. Kleiner König).
Fast im Zenit, daher über unseren Köpfen, können wir den Große Wagen sehen. Der Große Wagen hilft beim Auffinden des Polarsterns. Bei fünfmaliger Verlängerung der Strecke zwischen den beiden Kastensternen des hinteren Wagenendes trifft man auf den Polarstern, der die Nordrichtung anzeigt.
Zwischen dem Stern Regulus (Löwe) und dem Stern Pollux (Zwillinge) lässt sich auf halber Strecke ein schwacher Fleck erkennen. Dies ist ein sogenannter Offener Sternhaufen mit der Bezeichnung Praesepe (engl. Beehive Cluster), welcher im Sternbild Krebe beheimatet ist. Er beinhaltet ca. 1000 Sterne und liegt in ca. 570 Lichtjahren Entfernung. Insgesamt ist der Fixsternhimmel, besonders im Bereich der Sternbilder Löwe und Haar der Berenice, reich an Galaxien, die allerdings nur mit dem Teleskop als neblige Flecke zu beobachten sind.
Die Planeten betreffend, ist der April arm an Beobachtungsmöglichkeiten. Jupiter gibt am Abendhimmel seine Abschiedsvorstellung. Hierbei ist steht er bereits tief am Westhimmel zu sehen. Saturn kann im Osten während der Morgenstunden aufgefunden werden. Da Saturn erst während der Dämmerung aufgeht, ist es nicht einfach diesen zu finden. Ein Fernglas ist hierbei hilfreich!
Der Mond tritt am 8. April in seine Neumondphase ein. Am 23. April, einen Tag vor Vollmond, kommt es zu einer nahen Begegnung des Mondes mit Spica, dem Hauptstern des Sternbildes Jungfrau.
Spica gehört zu den hellsten Sternen des Frühlingshimmels und ist ca. 250 Lichtjahre von der Erde entfernt. Hierbei handelt es sich um ein Doppelsternsystem, dessen Sterne so nah beieinander stehen, das sie mit dem bloßen Auge nicht als Einzelsterne erkennbar sind. Beide Sterne sind weitaus massereicher und heller als unsere Sonne. Da Spica im Bereich der Ekliptik liegt, wird diese von Zeit zu Zeit durch den Mond und in noch selteneren Fällen durch Planeten bedeckt.
Mit den Lyriden erfährt die Erde im April nach längerer Pause wieder einen auffallenden Meteorstrom. Der Radiant dieses Metorstroms, von dem die Sternschnuppen scheinbar ausgehen, liegt im Sternbild Leier, etwa 7 Grad südwestlich des Hauptsterns Wega. Das Maximum wird in der Nacht zum 23.4. erreicht. Die günstigste Beobachtungszeit liegt zwischen 22:00 Uhr und 04:00 Uhr.
Text: Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön e.V.
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna. Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.