Zeit der Sommersonnenwende
Am 20.6. erreicht die Sonne um 21.51 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers.
Während sich die sonnennahen Planeten Merkur und Venus in Konjunktion zur Sonne befinden und dadurch nicht sichtbar sind, können Anfang des Monats Mars und ab Mitte des Monats Jupiter am Morgenhimmel beobachtet werden. Saturn hingegen ist als Planet der zweiten Nachthälfte und ist daher ab dem 1.6. ab ca. 02:00 Uhr zu sehen, wobei sich seine Aufgangszeit auf 23.30 Uhr zum Monatsende hin verlagert.
Der Mond erreicht am 6.6. seine Neumondphase. Hierdurch sind in der ersten Monatshälfte gute Beobachtungsbedingungen ohne störendes Mondlicht gegeben.
Während die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau nach Westen gehend langsam das Feld räumen, betreten im Osten die Sternbildern Leier, Schwan und Adler die himmlische Bühne. Deren Hauptsterne Wega, Deneb und Atair bilden das charakteristische Sommerdreieck, dass uns ab jetzt bis in den Herbst hinein begleiten wird. Im Süden dominiert halbhoch am Himmel das Sternbild Bootes mit dem hellen, orangerot funkelnden Arcturus als Hauptstern. Links davon ist mit dem Sternbild nördliche Krone ein kleines, aber auffälliges Sternbild zu sehen, welches aus fünf, in einem Halbkreis angeordneten, Sternen besteht.
Zwischen der nördliche Krone und der Leier ist im Sternbild Herkules etwa auf halber Strecke zwischen Wega und Arcturus in dunklen Nächten ein schwach nebliger Fleck mit bloßem Auge zu erkennen. Hierbei handelt es sich einen Kugelsternhaufen mit der Bezeichnung M13, einer kugelförmigen Ansammlung von ca. 100.000 Sternen in einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren.
Gegen Mitternacht taucht tief am südöstlichen Horizont das Sternbild Skorpion mit seinem tiefroten Hauptstern Antares auf. Am 3.6. und 4.6. kommt es zu einer interessanten Konstellation, da der Vollmond sehr nah an Antares vorbeiwandert
Periodosche Sternschnuppenströme betreffend, werden seit der Jahrtausendwende die Juni-Lyridien, deren Radiant im Sternbild Leier liegt, in der Zeit vom 11.-21.6. zu beobachten sein. Zwischen dem 23.6. und 28.6. treten als nennenswerter Sternschnuppenstrom die Juni-Bootiden auf. Komet 7P/pons-Winnecke gilt als Quelle dieses Sternschnuppenstromes.
Text: Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön e.V.
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna. Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.