Orion und das Himmels-W

Blickt man Anfang Februar gegen 18 Uhr nach Einbruch der Dämmerung senkrecht nach oben, so erkennt man sofort ein markantes W, das aus fünf fast gleichhellen Sternen gebildet wird. Dieses sogenannte „Himmels W“, zum Sternbild der Cassiopeia gehörend, zählt mit dem gegenüberliegenden Großen Wagen zu den bekanntesten Sternbildern die von unserem 50. nördlichen Breitengrad aus zu jeder Jahreszeit sichtbar sind.

Beherrscht wird der Winterhimmel vom Sternbild des himmlischen Jägers Orion mit seinen drei markanten Gürtelsternen sowie dem blauweiß strahlenden Sirius als dem hellsten Fixstern am Winterhimmel. Sirius gehört mit einer Oberflächentemperatur von 10.000 Grad zur Spektralklasse A und besitzt etwa die 3-fache Masse der Sonne. Dies hat zur Folge, dass seine Lebensdauer weitaus geringer als die der Sonne ist, welche bei ca. 10 Milliarden Jahren liegt.

Unterhalb des linken und mittleren Gürtelstern, im sogenannten Schwert des Orion, befindet sich der aus leuchtendem Wasserstoffgas bestehende Orionnebel, welcher in klaren und dunklen Nächten schon als milchiger Fleck mit bloßem Auge sichtbar ist.

Was die Tierkreiszeichen betrifft, so ist östlich des Sternbilds Stier mit seinem rötlich funkelnden Hauptstern Aldebaran das Sternbild Zwilling mit seinen beiden fast gleichhellen, gelblich erscheinenden Sternen Castor und Pollux zu sehen.

Mit voranschreitender Nacht tauchen im Osten mit den Sternbildern Krebs, Löwe und Bootes die ersten Frühjahrsboten über dem Horizont auf, die in den kommenden Monaten viele interessante Objekte für Beobachtungen mit dem Fernglas bereithalten. Eines davon ist im Sternbild Krebs der Offene Sternhaufen Praesepe, was lateinische Krippe bedeutet.

Die Planeten betreffend, bleibt der Monat Februar arm was ihre Anwesenheit am nächtlichen Himmel betrifft.

Venus ist weiterhin am Morgenhimmel vertreten, auch wenn die Sichtbarkeitsbedingungen deutlich ungünstiger werden. Die Venusaufgänge verschieben sich von 6:16 Uhr am Monatsanfang auf 6:19 Uhr am Ende des Monats.

Jupiter ist weiterhin Planet der ersten Nachthälfte, verlegt jedoch seine Untergänge in die Zeit vor Mitternacht.

Uranus hält sich im Sternbild Widder auf und kann nach Einbruch der Dunkelheit mit dem Fernglas oder einem kleinen Teleskop beobachtet werden.

Was Sternschnuppenströme anbelangt, so ist der Februar der Monat mit den wenigsten Meteoren im Jahresverlauf. Nennenswert sind hier lediglich die Delta-Leoniden, die ihren Radianten im Sternbild des Löwen haben.

Fast im Zenit, d.h. direkt über dem Beobachter im Himmel stehend, strahlt gelblich schimmernden der Stern Kapella, der Hauptstern des Sternbilds Fuhrmann. Zusammen mit Rigel (Orion), Pollux (Zwillinge), Prokyon (Kl. Hund), Sirius (Gr. Hund) und Aldebaran (Stier), allesamt Sterne 1. Größenklasse und heller, bilden diese das sogenannte Wintersechseck.

Text: Sabine Frank  und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.