Frühjährlicher Abschied vom Winterhimmel
Der März ermöglicht bis Monatsmitte einen weitaus ungestörten Blick auf den Sternenhimmel. Durch die Sternbilder Cassiopeia (auch als Himmels W bezeichnet), Fuhrmann, Zwillinge und Kleiner Hund verlaufend, erstreckt sich von Norden nach Süden das Band der Milchstraße, das in diesen mondlosen Nächten gut sichtbar ist.
Während sich im Laufe der Nacht die Wintersternbilder mit dem markanten Sternbild Orion und seinem schon mit bloßem Auge sichtbaren Gasnebel M42 in Richtung Westen gehend verabschieden, betreten mit den Sternbildern Löwe, Bootes und dem aufsteigenden Großen Wagen zunehmend die Frühjahrssternbilder die Szenerie. Wenn der Mond am 25.3. seine Vollmondphase erreicht, hat der astronomische Frühling bereits begonnen.
Im Vergleich zum Winterhimmel ist der Himmel im beginnenden Frühjahr eher arm an Objekten, die sich ohne technischen Hilfsmittel beobachten lassen. Für Sterngucker, die über ein Teleskop verfügen, bietet der Frühlingshimmel allerdings so einiges an Leckerbissen. Im östlichen Bereich des Sternbild Löwen und im Haar der Berenike sind zum Beispiel eine stattliche Menge an Galaxien zu beobachten, die im Teleskop als kleine Nebelflecken erscheinen.
Erwähnenswert ist auch der im Großen Wagen in der Mitte der Deichsel stehende Stern Mizar. Zusammen mit seinem Begleiter Alkor bildet er einen, mit bloßem Auge sichtbaren, Doppelstern. Mizar selbst ist ein Vierfachsternsystem, wobei sich aber nur zwei Komponenten mit dem Teleskop auflösen bzw. beobachten lassen.
Während Venus am Abendhimmel verschwindet, hat Merkur ab Mitte des Monats die beste Abendsichtbarkeit des gesamten Jahres. Er erreicht am 24.3. mit knapp 19 Grad seinen größten Winkelabstand zur Sonne und kann somit gut als helles Objekt am Westhorizont beobachtet werden.
Jupiter ist als weiterer Planet im Sternbild des Widder stehend, sichtbar. Sein Untergang verlagert sich von 21:32 Uhr am Monatsanfang auf 22:51 Uhr zum Monatsende.
Der März ist, wie bereits der Februar, arm an Sternschnuppenströmen. Erwähnenswert sind lediglich die Sigma-Leoniden, die Ende des Monats auftauchen und ihren Ausgangspunkt im Sternbild des Löwen haben.
Text: Sabine Frank und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna. Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.