Sommerdreieck und Milchstraße

Der Sternhimmel wird zur Monatsmitte durch das Sommerdreieck, bestehend aus den Sternen Wega (Leier), Deneb (Schwan) und Altair (Adler) und dem Band der Milchstraße beherrscht. Dieses zieht sich, ausgehend vom Sternbild der Cassiopeia tief im Norden über die Sternbilder Schwan, Adler bis zum Skorpion und Schützen tief im Süden hin. Dort ist die Ansammlung an Sternen am größten, da unser Blick auf das Zentrum der Milchstraße gerichtet ist wo dementsprechend die höchste Sternendichte vorherrscht.

Innerhalb der Milchstraße sind immer wieder sternenärmere Bereiche zu sehen, welche aus sogenannten Dunkelwolken bestehen. Hierbei handelt es sich um Wasserstoffgas, welches das Licht der dahinter liegenden Sterne abschirmt. Bekanntestes Beispiel hierfür ist der sog. Kohlensack im Sternbild Crux, das allerdings nur auf der Südhalbkugel sichtbar ist.

Besitzt man ein kleines Teleskop oder Fernglas, so kann man in mondlosen Nächten auf Entdeckungsreise gehen. Hierbei lassen sich viele Offene Sternhaufen beobachten, welche  Ansammlungen junger Sterne darstellen.

Die Erde passiert am 5.Juli den entferntesten Punkt ihrer Bahn um die Sonne und ist an diesem Tag 152 Millionen Kilometer von dieser entfernt. Am gleichen Tag befindet sich der Mond in seiner Neumondphase.

Wie bereits im Vormonat, bleiben Merkur und Venus weitgehend unsichtbar, auch wenn ihr Winkelabstand zur Sonne wieder zunimmt. Ursache ist der große Tagesbogen der Sonne und das damit verbundene späte Einsetzen der Dämmerung.

Mars baut seine Morgensichtbarkeit kräftig aus. Seine Helligkeit nimmt stetig zu. Am 15.7. zieht der Rote Planet im Abstand einer Vollmondbreite südlich am grünlich schimmernden Uranus vorbei.

Jupiter verlagert seinen Aufgang im Laufe des Monats von den frühen Morgenstunden auf 00.37 Uhr am Monatsende. Hierbei kommt es am 31.7. gegen 03:00 Uhr morgens zu einer interessanten Konstellation am Morgenhimmel. Jupiter, Mars, Aldebaran (Hauptstern des Sternbild Stier) und die abnehmende Mondsichel bilden eine im Osten sichtbares Vierergespannt.

Der orangegelb leuchtende Saturn, im Wassermann stehend, wird zum Planeten der ganzen Nacht und ist, tief am Südhimmel stehend, nach Einbruch der Dunkelheit zu beobachten.

Was Sternschnuppenströme anbelangt, sind ab Mitte des Monats die Delta-Aquariiden aktiv, die Ende Juli ihr Maximum erreichen und deren Radiant im Sternbild Wassermann liegt. Ab dem 16.7. ist mit den ersten Perseiden zu rechnen, die im August ihr Maximum erreichen und zu den stärksten sichtbaren Sternschnuppenströmen der nördlichen Halbkugel zählen.

Text: Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön e.V.
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.