Inmitten aller Sterne wohnt,
der stille, wunderschöne Mond!
Der Mond, unser nächster Nachbar im Weltall, macht sich in den ersten Apriltagen fast unsichtbar, denn Neumond ist am 5.4. Danach wird er zunehmen an Gestalt und Helligkeit und schließlich am Karfreitag, den 19.4. zum weithin leuchtenden Vollmond werden. Folgerichtig ist dann am 21.4. Ostern, denn es ist der 1. Sonntag nach 1. Frühlings-Vollmond.
Etwa denselben Himmelsweg wie der Mond von Ost nach West nehmen die im April frei sichtbaren Planeten: Mars (rötlich) abends bis fast Mitternacht – Jupiter (am hellsten) in der 2. Nachthälfte – Saturn (gelblich) in den noch dunklen Morgenstunden – Venus (silberweiß) kurz vor Sonnenaufgang, aber nur noch bis Monatsmitte. Leider sind die Monde der Planeten nicht zu sehen. Es wären 2 beim Mars, 79 beim Jupiter und 62 beim Saturn, zusätzlich zu dessen eindrucksvollem Ring aus Geröll und Staub.
Wer das Glück ringsum freier, klarer Nachtsicht hat, wird die Milchstraße knapp überm Horizont von Nordwest über Nord bis nach Südwest sich krümmen sehen.
Die hellsten Sterne verteilen sich von Nordost über Süd nach Nordwest. Es sind Deneb aus dem Sternbild Schwan, die Wega in der Leier, Arktur aus dem Sternbild Bootes, Spica in der Jungfrau, Regulus im Löwen Löwe, Prokyon im Kleinen Hund, Castor und Pollux in den Zwillingen und Capella im Fuhrmann.
Der Bogen, der sich ergibt, wenn man diese alle miteinander verbindet, könnte mit etwas Fantasie ein ganz neues, fast die ganze Himmelskuppel einnehmendes Sternbild ergeben: ein Osternest! In seiner Mitte, dem Himmelszenit, erkennen wir die Große Bärin, darüber ihr Bärenkind mit dem Polarstern. Von Norden her, wo das „Nest“ offen ist, schauen Kepheus, Kassiopeia und Perseus herein. Am östlichen Nestrand bewacht Herkules die Nördliche Krone, und im Süden ruhen am Nestboden Jungfrau, Haar der Berenike, Löwe und Krebs.
Sternschnuppen-Fans könnten vom 22. auf 23.4. an den sog. Lyriden Freude haben. Aus der Gegend um Wega wagen sie sich in der 2. Nachthälfte z.T. bis ins o.g. Osternest hinein.
Sternbild Hase wird jedoch fehlen, denn das gibt’s nur im Winter unterhalb von Orion. Wir können nur hoffen, dass der Osterhase mit seinen Löffeln den Himmel für uns alle blank putzt und offenhält.
Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.