Bühne frei für Sternschnuppen!

Im August werden die Nächte schon wieder deutlich früher dunkel. Gut so, denn der August steht auch ganz im Zeichen der Perseiden-Sternschnuppen – und dank breiter Berichterstattung wird ihnen kaum jemand entkommen. Schließlich handelt es sich um den stärksten sichtbaren Sternschnuppenschwarm der Nordhalbkugel. Der Höhepunkt des alljährlichen Sternschnuppen-Vergnügens ist die Nacht auf den 12. August. Aber auch an den Tagen davor und danach, insgesamt bis Ende August ist mit vielen Lichtblitzen zu rechnen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit verzaubert der zunehmende Mond den Abendhimmel und verschwindet dann rechtzeitig zur Sternschnuppen-Show hinter dem Horizont. Helle Objekte und Feuerkugeln sind keine Seltenheit, so dass sich die Beobachtung mit bloßem Auge oder das Aufstellen einer Kamera lohnt. Kleiner Tipp: Wenn scheinbar keine Perseiden fliegen, kann das an zu viel Kunstlicht liegen!

Die Perseiden sind auf Überreste des Kometen 109P/Swift-Tuttle zurückzuführen und haben ihren Fluchtpunkt im namensgebenden Sternbild Perseus, das zu Monatsbeginn gegen 24 Uhr am nordöstlichen Horizont erscheint und im Laufe der zweiten Nachthälfte dann nach Süden aufsteigt. Alljährlich fliegt die Erde durch die vom Kometen hinterlassene Staubspur. Dringt ein solches Staubkörnchen in unserer Erdatmosphäre ein, wird diese zum Leuchten angeregt – und wir sehen das, was wir Sternschnuppe nennen.

Eintauchen ins Sternenmeer der Milchstraße

Wie schon im Juli wird der Sternenhimmel vom Sommerdreieck der drei hellen Sterne Wega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Sternbild Adler dominiert. Die August-Nächte sind nun auch wieder dunkel genug, um in das Sternenmeer der Milchstraße einzutauchen. Die Sommermilchstraße erstreckt sich vom Sternbild Cassiopeia im Norden quer über den Himmel bis zum Sternbild Schütze tief im Süden. Auf dem Rücken liegend kann man entlang der Milchstraße bereits mit einem Fernglas Sternhaufen und diffuse Nebel erkennen. Innerhalb der Milchstraße sind immer wieder sternenärmere Bereiche zu sehen, die aus sogenannten Dunkelwolken bestehen. Hierbei handelt es sich um Wasserstoffgas, das nicht durch Sterne zum Leuchten angeregt wird.

Wunderschön ist auch der August-Mond. Ab dem Perseiden-Wochenende nimmt er stetig zu, und am 19. August steht er der Sonne gegenüber und zeigt sich als Vollmond, der auch Getreidemond genannt wird. Lange Nächte unterm Sternenzelt laden nun auch wieder zur Planetenjagd ein! Denn zu Saturn, der nun die ganze Nacht lang zu sehen ist, gesellen sich nach Mitternacht Jupiter und Mars. Der lichtschwache Uranus kann in den Morgenstunden mit einem guten Fernglas aufgespürt werden. Seine Helligkeit ist an der Grenze dessen, was ein gutes menschliches Auge ohne Hilfsmittel in einer Region, die nicht lichtverschmutzt ist, erkennen kann.

Text: Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön e.V. & Sabine Frank, Landkreis Fulda
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.