Foto: Simon Manger | Aura a. d. Saale mit öffentlicher Beleuchtung (oben) und ohne dergleichen (unten) | Nikon D750 | ISO 1600 | 20 sek | 120 mm | Blende 4,5 | jeweils 16 Aufnahmen | zusammengefügt mit Hugin

In der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August 2021 fand erstmals die Aktion “Licht aus – Sterne an!“ statt. Diese war zugleich die Auftaktveranstaltung der 2. Rhöner Sternenparkwochen. Auf Initiative des UNESCO Biosphärenreservates Rhön wurden die Kommunen innerhalb des Sternenpark Rhön dazu aufgerufen, für eine volle Nacht ihre öffentliche Beleuchtung gänzlich ausgeschaltet zu lassen. Das geschah auf freiwilliger Basis. Über ein dutzend Kommunen aus Hessen, Thüringen und Bayern folgten diesem ungewöhnlichen Aufruf. Ziel war es zum einen, der Bevölkerung das Ausmaß der Lichtverschmutzung zu verdeutlichen, die von ihrer eigenen Ortschaft ausgeht. Zum anderen sollte der Nachthimmel den Leuten besonders sicht- und erlebbar gemacht werden. Da das Wetter der Aktion gegenüber wohlgesonnen war, gab es in den teilnehmenden Kommunen die beste Voraussetzungen, um den weitestgehend natürlichen Nachthimmel sogar vom eigenen Garten aus zu bewundern. Die Aktion stellte auch eine Art Pilotprojekt bzw. Testballon dar, um herauszufinden wie die zeitweise Abschaltung der öffentlichen Beleuchtung bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt.

Bei den Bildern handelt sich sich um Vergleichsaufnahmen, die mit identischen Parametern aufgenommen wurden. Die obere Bildhälfte zeigt die jeweilige Ortschaft mit der eingeschalteten öffentlichen Beleuchtung. In der unteren Bildhälfte ist die gleiche Ortschaft mit ausgeschaltetem Licht abgebildet. Alles was dort noch an Lichtquellen zu sehen ist, stammt aus dem privaten bzw. gewerblichen Bereich. Oftmals sind hierbei Lichtquellen erkennbar, die zum Ausleuchten der Hofeinfahrt bzw. des Betriebsgeländes genutzt werden. Das Gros der Lichter stammt jedoch direkt aus den Wohnräumen.

Die Vereinsmitglieder um Andreas Hähnel und Sabine Frank dokumentierten die Aktion fotografisch, damit die Beleuchtungssituationen anschließend direkt miteinander verglichen werden konnten. Wichtig war hierbei, dass die Parameter bei den Aufnahmen identisch sein mussten. Da die Nächte zu dieser Jahreszeit noch recht kurz sind – es sind rund fünf Stunden – galt es diese möglichst gut zu nutzen. Teilweise waren die Standorte der Fotoaufnahmen schon von vergangenen Exkursionen bekannt. Bei manchen wiederum wurden diese erst über das Internet recherchiert und am Tag erkundet, um sie dann in der Nacht erneut aufzusuchen.

Foto: Simon Manger | Fladungen mit öffentlicher Beleuchtung (oben) und ohne dergleichen (unten) | Nikon D750 | ISO 1600 | 20 sek | 120 mm | Blende 4,5 | jeweils 13 Aufnahmen | zusammengefügt mit Hugin

Auch die Stadt Fladungen, die über die Verwaltungsgemeinschaft Fladungen Mitglied im Sternenpark Rhön e.V. ist, nahm an dieser außergewöhnlichen Aktion teil. Begleitet durch ein Team des Bayerischen Rundfunks, wurde die Aktion dort sogar in Bild und Ton festgehalten. Aus den Filmaufnahmen entstand letzten Endes ein zehnminütiger Beitrag, der in der Sendung “Zwischen Spessart und Karwendel” ausgestrahlt wurde.

An dieser Stelle möchte sich der Sternenpark Rhön e.V. bei allen Kommunen bedanken, die bei dieser Aktion mitgewirkt haben. Wir würden uns sehr über eine Neuauflage im kommenden Jahr freuen.