Ist das Licht auf Erden aus,
schau´n vom Himmel Sterne raus!

Das neue Jahr beginnt mit mondlos schwarzem Nachthimmel, der vom weißen Milchstraßenband in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt wird. Quer dazu verläuft südlich die Linie der Ekliptik, der Weg, den Sonne, Mond und die Planeten nehmen. Unübersehbar leuchtet uns von dort Venus als Abendstern entgegen. Ihrem Untergang im Westen folgt wenige Stunden später Jupiters Aufgang im Osten. Jupiter mit vier bereits im Fernglas sichtbaren Monden durchwandert die ganze Nacht und lässt sich erst als Morgenstern von der aufgehenden Sonne allmählich überstrahlen.

Unser Heimatplanet Erde erreicht am 4.1. den sonnennächsten Punkt seiner Ellipse um die Sonne -„nur“ 147 Mio km Abstand, gegenüber 152 Mio km am 3.7. Wir werden es nicht spüren, weil die Jahreszeiten vor allem von der Schrägstellung der Erddrehachse verursacht werden.

Zurück zum Mond. Am 12.1. ist Vollmond, am 28.1. Neumond. Am 31.1. gegen 20 Uhr zeigt sich der Mond im „Selfie“ mit Venus und Mars knapp überm West-Südwest-Horizont.

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Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Kaum ein Monat bietet einen prächtigeren Fixsternhimmel als der Januar. Am Nordrand des Wintersechsecks und zugleich im Himmelszenit strahlt Capella im Sternbild Fuhrmann. Im Uhrzeigersinn folgen die Sterne Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im großen Hund, Prokyon im kleinen Hund sowie und Pollux in den Zwillingen. Orion dominiert mit seinen 7 Hauptsternen den Südhimmel. Fische und Widder, gefolgt von den funkelnden Plejadensternen, ziehen gen Westen. Von Osten nähern sich schon der Krebs und der Löwe. Dessen Hauptstern Regulus – „Kleiner König“ – ist 4-mal so groß wie unsere Sonne. Im Norden halten die Bärinnen, Drache, Kassiopeia, Perseus und Andromeda die Stellung.

Für Sternschnuppen braucht man im Januar viel Glück. Vielleicht huschen am 3.1. nach Mitternacht ein paar vom Sternbild Bootes weg. Im Übrigen gilt: Diese Vorschau muss sich aufs Markanteste beschränken. Aufmerksamen Sternguckern zeigt sich oft mehr – und so sind in alten Zeiten ja auch Sternbilder und Sagen, die sie umranken, entstanden.

Unvergessliche Sternstunden unter der Weltraumkuppel offener Fernen wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.