Nächte voller Weihnachtssterne,
schenkt uns der Dezember gerne!
Fast 16 Stunden lang überlässt uns die Sonne im Dezember den Himmel als grandiose nächtliche Bühne fürs Strahlen, Leuchten und Funkeln aller Sterne, die sich dort tummeln!
Die hell schimmernde Weihnachtsgirlande der Milchstraße schwingt sich von Südosten nach Nordwesten. In ihrer Mitte und zugleich im Zenit der Himmelskuppel nimmt das Sternbild Perseus nahezu die Form eines lichtglitzernden Weihnachtsbaumes an. Sein Wipfel zu Kassiopeia hin trägt zwei wunderschöne Sternhäufchen (Fernglas nutzen!) als Christbaumkugeln.
Während in Westen und Nordwesten mit Deneb im Schwan, Wega in der Leier und dem Pegasusquadrat noch Reste vom Sommer- und Herbsthimmel zu sehen sind, haben sich die beiden Bärinnen, Drache und Jagdhunde hinter den Polarstern nach Norden zurückgezogen. Im Südosten aber zeigt sich ein ganz besonderer Adventskranz: das Wintersechseck mit den Adventskerzen Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen und Prokyon im Kleinen Hund sowie und Pollux in den Zwillingen. In der Mitte des „Adventskranzes“ leuchtet rötlich der Riesenstern Beteigeuze aus dem Sternbild Orion. Westlich davon funkelt das Festgesteck der Hyaden und Plejaden.
Auch Planeten sind im Weihnachtsmonat unterwegs: Venus als Abendstern im Südwesten, Jupiter als Morgenstern im Osten, Mars am frühen Abend Venus hinterhereilend. Der Mond nimmt sich vor, die drei gelegentlich zu besuchen: Venus am 3., Mars am 5., Jupiter am 22.12. Als Vollmond gibt er am 14.12. allen, die den „Supermond“ am 14.11. verpasst haben, eine Chance, ihn noch einmal aus großer Nähe („nur“ ca. 360 000 km) etwas größer als sonst zu erblicken.
Leider wird das Vollmondlicht die Sternschnuppen der Geminiden am 13. und 14.12. überstrahlen, aber vielleicht lassen am 21. und 22.12. die Ursiden vom Kleinen Bären aus noch das eine oder andere zu wünschen übrig.
Das astronomische Tagesereignis des Monats ist die Wintersonnenwende am 21.12, zugleich Winteranfang. Dann werden die Nächte allmählich wieder kürzer, die Tage länger.
Sollte übrigens ein heller „Stern“ ab und zu in wenigen Minuten den Himmel von West nach Ost durchqueren, ist es die Raumstation ISS. Deren aktuellen Fahrplan gibt’s am besten im Internet.
Viele weihnachtlich festliche Sternstunden wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)
Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.