Auch eine kurze Juni-Nacht,
bringt Himmelslicht, dass Freude macht!

Immer kürzer werden die Nächte und erreichen am 21.6. mit Sommeranfang und Sommersonnenwende ihr Minimum. Der längste Tag hat dann 16 Stunden und 23 Minuten. Wirklich nächtliches Dunkel (abzüglich Dämmerung und möglichst wenig Kunstlicht) herrscht erst kurz nach 23 Uhr bis etwa 3.30 Uhr (MESZ). Dennoch wird, wer sich hinauswagt, die Top-10 Juni-Nachtlichter leicht finden:

Der Mond zeigt sich in voller Größe am 9.6. und versteckt sich als Neumond im Tageslicht des 24.6. Am 4.6. besucht er den Planeten Jupiter, der seinerseits den blauweißen Doppelstern Spica (Sternbild Jungfrau) begleitet. Am 9.6. begegnet der Vollmond dem Ringplaneten Saturn und am 20.6. der aufgehenden Venus. Damit sind auch bereits alle im Juni sichtbaren Planeten genannt, deren nächtlicher Weg, die Ekliptik, einer Kurve von Südosten über Südwesten nach Nordwesten gleicht.

Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Die schon erwähnte Spica sowie weitere Sterne des Frühlings- und des Sommerdreiecks vervollständigen die o.g. Top-10, im Einzelnen von Westen nach Osten: Regulus (Löwe), Spica (Jungfrau), Arktur (Bootes), Wega (Leier), Deneb (Schwan), Atair (Adler). Wir können also im Nachthimmel beobachten, wie die Jahreszeiten einander ablösen und der Frühling im Westen dem von Osten kommenden Sommer Platz macht.

Zwischen Arktur und Wega formieren sich Sterne zur Nördlichen Krone und zum Herkules, letzterer mit der wunderschönen Sternansammlung M13 für Fernglas und Teleskop. Was uns dort, 25 000 Lichtjahre entfernt, als nebliges Fleckchen erscheint, ist in Wirklichkeit eine Kugel mit 150 Lichtjahren Durchmesser, bestehend aus über 100 000 Sternen. Entlang der Hinterkante des Großen Wagens nach Norden finden wir den Polarstern und um ihn herum den Kleinen Wagen (bzw. Kleinen Bären), den Drachen und Kassiopeia (Himmels-W) als auffälligste „Nordlichter“. Tief im Süden halten sich Skorpion und Schütze auf.

Schließlich sind den ganzen Juni über aus verschiedenen Richtungen einige wenige Sternschnuppen unterwegs. Wer mit viel Glück eine sichtet, hat wahrlich etwas ganz Besonderes gesehen.

Viel Freude und Erfolg wünscht allen, die sich vom Junihimmel beschenken lassen möchten, das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.