Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Das schönste Licht zur Weihnachtszeit,
hält uns der Himmel nachts bereit!

Jedes natürliche Licht im Nachthimmel ist ein Geschenk, besonders zur Weihnachtszeit, die fast mit der Wintersonnenwende am 21.12. zusammenfällt. Sie bringt die längsten Nächte des Jahres und bei klarem, von Kunstlicht ungestörtem Himmel die sternenreichsten:
Von Südosten her (Stall von Bethlehem!) wölbt sich die Milchstraße über den Zenit hinweg nach Nordwesten, begleitet von Orion und einigen der hellsten Sterne, die von Mitteleuropa aus zu sehen sind: Sirius, Prokyon, Kastor und Pollux, Capella, Aldebaran, Rigel. Orions Anblick lässt in diesen Tagen an einen Weihnachtsengel denken, mit weiß schimmerndem Geschenktäschchen am silberhellen Gürtel. Hoch in der Himmelskuppel hängen die Glanzlichter von Perseus und Kassiopeia, etwas südlich davon das Schmuckkästchen der Plejaden. Mit dem Schwan verabschiedet sich der letzte Rest des Sommers im Nordwesten, mit Pegasus der Herbst im Westen. Später in der Nacht grüßt mit dem Löwen im Osten bereits der Frühling. Noch aber halten im Norden der Drache und die beiden Bärinnen Winterschlaf.

Von Neumond am 7.12. wächst der Mond zu voller Größe am 22.12. an. Da ist es gut, dass drei etwas lichtempfindliche Weihnachtsgeschenke bereits einige Tage früher kommen: Die Sternschnuppen der Geminiden aus dem Sternbild Zwillinge erreichen ihr Maximum am 13./14. und die der Ursiden aus der kleinen Bärein am 21./22.12. Je tiefer der Mond gen Westen sinkt, desto eher sind welche zu entdecken. Ein ganz besonderer Gast könnte der Komet Wirtanen werden. Mitte Dezember überquert er im Bereich Stier/Fuhrmann die Milchstraße und verspricht, als „Nebelfleck“ etwa so hell wie Heka, Orions Kopfstern, zu werden.
Ebenfalls zur Monatsmitte zeigt sich wieder einmal der Planet Merkur, und zwar kurz vor Sonnenaufgang im Südosten. Seine „Schwester“ Venus eilt ihm als silbrig glänzender „Morgenstern“ voraus, und auch Jupiter lässt sich ab etwa Weihnachten frühmorgens wieder blicken. Mars hingegen zieht abendrot leuchtend bis fast Mitternacht den ganzen Monat hindurch von Ost nach West über die Planetenstraße der Ekliptik.
Viel Freude an all den Geschenken, die der Weihnachtshimmel dieses Jahr bereithält, wünscht das Team des Sternenparks (www.sternenpark-rhoen.de) im Biosphärenreservat Rhön (rm/sf)

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.