Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Mitten in der Sommerzeit,
ist´s zur Sonne ganz schön weit!

Auf unserer Jahresreise um die Sonne wird der Abstand zu unserem Heimatstern am 4. Juli den Maximalwert von 152 Millionen km erreichen – mitten im Sommer der Nordhalbkugel. Auf der Südhalbkugel ist derweil tiefster Winter. Die Schrägstellung der Erdachse will es so. Ein weiterer erdbahntouristischer Höhepunkt erwartet uns in der Nacht von 16. auf 17.7.: Eine halbe Stunde vor Mitternacht wird sich der Vollmond zu 66 % verfinstert und gerötet haben. Partielle Mondfinsternis heißt dieses Ereignis, bei dem die Erde von 22 bis 1 Uhr fast genau zwischen Sonne und Mond „steht“. Ein paar Nächte zuvor – am 13.7. –  nähert sich der fast volle Mond – Neumond ist übrigens am 2.7. – dem Riesenplaneten Jupiter optisch bis auf „Tuchfühlung“. Jupiter und der von Osten her folgende Saturn sind die einzigen im Juli ohne Hilfsmittel sichtbaren Planeten. Dafür leuchten sie von Anbruch der Dunkelheit bis weit nach Mitternacht heller als die meisten Sterne!

Den Fixsternhimmel erleben wir als langsam gegen den Uhrzeigersinn um den Polarstern kreisende hohe Kuppel. Einer nach dem andern blinken in der sog. Blauen Stunde ab Sonnenuntergang die ersten Sterne darin auf: Arktur und Wega, gefolgt von Deneb, Atair und tief im Süden Antares nahe Jupiter. Aus den Sternenwogen am „Westufer“ der nord/süd-verlaufenden Milchstraße lösen sich glitzernd und funkelnd die Himmelsjuwelen der Sommer-Sternbilder Schwan, Adler, Leier, Drache, Herkules, Nördliche Krone und Bootes. Am „Nordostufer“ wartet schon der Herbst alias Sternbild Pegasus. In der Mitte der Himmelskuppel aber schimmert ein ähnlicher „Augenprüfer“ (Vorsicht, Lichtverschmutzung!) wie die Milchstraße selbst: M13, ein sog. Kugelsternhaufen im Sternbild Herkules. Was wie ein Nebelfleckchen aussieht, ist in Wirklichkeit eine uralte Reisegruppe aus vielen hunderttausend Sternen am Rand unserer Galaxis!

Ab Monatsmitte bis in den August hinein könnte es hie und da auch Sternschnuppen geben, südlich aus der Gegend um Wassermann und Steinbock, nördlich die ersten Perseiden, deren Maximum am 12./13.8. sein wird. Aber auch dafür muss es richtig dunkel sein.

Text: Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.
Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.