Zum Jahresschluss erreicht die Sonne ihren tiefsten Punkt

Am 21.12. passiert die Sonne den tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Winters, die Tage werden dann schon wieder länger.

Ganz unpassend zur Jahreszeit, kann man sich schon am frühen Abend von den Sommersternbildern Schwan, Leier und Adler im Westen verabschieden. Der größte Teil des Sternenhimmels wird nun zunehmend von den Wintersternbildern und dem sog. Wintersechseck, bestehend aus den Sternen Capella (Fuhrmann), Aldebaran (Stier), Rigel (Orion), Sirius (Gr.Hund), Prokyon (Kl.Hund) und Pollux (Zwillinge) beherrscht, die sich langsam aber sicher von Osten nach Süden in das Blickfeld schieben. Hiermit steigt sprunghaft die Zahl der sehenswerten Objekte, die man beobachten kann. Die Plejaden, auch Siebengestirn genannt im Sternbild Stier sowie der Orionnebel im sog. Schwert des Orion sind zwei Paradebespiele hierfür.

Der Mond erreicht am 8.12. seine Vollmondphase, wobei es am 5.12. zu einer interessanten Konstellation zwischen Mond und Uranus in Form einer Planetenbedeckung kommt: Der zunehmende Mond schiebt sich um 17.40 Uhr beginnend über den Planeten, welcher ab 19 Uhr dann wieder sichtbar wird. Hier eröffnet sich die Chance, den sonst etwas schwieriger sichtbaren Planeten gut auffinden und beobachten zu können. Neumond ist dann am 23.12. kurz vor Weihnachten wobei das Jahresende mit dem Erreichen des ersten Viertels ausklingt.

Ein besonderes Highlight bietet im Dezember der rote Planet Mars. Am 8.12. steht er in Opposition zur Sonne, ihr sozusagen gegenüber. Da dies fast gleichzeitig mit der größten Annährung des Mars an die Erde verbunden ist erstrahlt er fast so hell wie Jupiter, der Riesenplanet, der hoch im Südwesten kaum zu übersehen ist. Saturn ist nur noch in den frühen Abendstunden tief im Westen sichtbar. Hübsch anzusehen ist zur Weihnachtszeit, wie die Sichel des zunehmenden Mondes ca. 4.5° südlich an Saturn vorbei wandert und beim Auffinden von Saturn hilft. Venus vergrößert langsam ihren Winkelabstand zur Sonne und erscheint ab dem 20.12. am Abendhimmel, um ihre Zeit als Abendstern einzuläuten.

Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Im Zeitraum vom 6.12. bis 16.12. sind die Sternschnuppen des Geminiden-Stroms erwähnenswert. Ihr Ausstrahlungspunkt liegt im Sternbild Zwillinge, dicht am Stern Kastor. Mit stündlich ca. 120 Meteoren ist in der Nacht vom 13/14.12. das Maximum zu erwarten, bei dem auch helle Meteore gesichtet werden können.

Wir vom Sternenpark Rhön wünschen allen Sternenbegeisterten ein Frohes Fest und ein gutes Neues Jahr mit vielen dunklen, sternreichen Nächten und interessanten Beobachtungen.

Text: Sabine Frank und Dr. Franz-Peter Schmidt vomSternenpark Rhön, Infos der Vereinigung der Sternenfreunde Deutschland e.V. und Inspiration von Roland Müller.
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.