Während sich das Sommerdreieck der Sterne Wega, Deneb und Altair so langsam gegen Westen hin neigt, beherrschen die drei Planeten Jupiter, Saturn und Venus das Geschehen am nächtlichen Sternenhimmel.

Jupiter beginnt Anfang des Monats seine Oppositionsperiode, das heißt, er steht der Sonne gegenüber und nimmt dabei an Helligkeit zu. Sichtbar ist er hierbei faktisch die ganze Nacht über.
Saturn, der seine Oppositionsperiode gerade hinter sich hat, ist schon mit Einbruch der Dunkelheit im Südosten zu sehen. Hierbei ist der Ringplanet deutlich schwächer als Jupiter und erscheint im Gegensatz zum mattorangefarbenen strahlenden Jupiter in einem gelblichen Licht.
Venus, die noch im Vormonat unsichtbar war, startet im September ihrer Periode als Morgenstern, wobei sie am 19.9. ihren größten Glanz erreicht und bis auf den Mond alle Objekte am Himmel überstrahlt. Aufgrund ihrer großen Helligkeit kann sie sogar noch bis kurz vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel gesehen werden.
Uranus, der allerdings nur schwer mit bloßem Auges sichtbar ist, kann am besten kurz nach Mitternacht im Sternbild Widder, wo sich auch Jupiter aufhält, gesehen werden.

Der Mond befindet sich in der ersten Monatshälfte in seiner abnehmenden Phase. Neumond ist am 15.9.. Der nächste Vollmond steht am 29.9. an.

Am Fixsternhimmel ist bei guter Sicht tief im Süden unterhalb der Sternbilder Steinbock und Wassermann das Sternbild Südlicher Fisch mit seinem Hauptstern Fomalhaut zu sehen. Fomalhaut ist ein Stern des Spektraltyps A3 und steht in 25 Lichtjahren Entfernung zur Sonne. Damit gehört er wie die helle Wega in 27 Lichtjahren Entfernung zu unserer näheren kosmischen Heimat. Im Vergleich zur Sonne mit ihrem Alter von ca. 5 Milliarden Jahren, handelt es sich bei Fomalhaut mit einem Alter von wenigen hundert Millionen Jahren um einen noch recht jungen Stern, der verglichen mit unserer Sonne quasi noch im Kleinkindalter ist.

Am westlichen Horizont beginnt im September das Quadrat des Sternbildes Pegasus den Himmel zu erobern. Im Anschluss findet sich im Nordosten die Sternenkette des Sternbild Andromeda mit dem berühmten Andromedagalaxie, der uns am nächsten gelegenen Galaxie. Diese ist wie unsere Milchstraße ein Mitglied der sogenannten Lokalen Gruppe, die aus mehreren Galaxien besteht.

An periodischen Sternschnuppenströmen sind die Alpha-Aurigiden erwähnenswert, die schon am 1.9. ihr Maximum erreichen und auf den Kometen C/1911 N1 (Kiess) zurückzuführen sind.

Wenig bekannt sind die Epsilon-Perseiden, die im September auftreten und am 9.9. ihr Maximum haben. Hierbei werden bis zu 10 Meteore pro Stunde erwartet, in Ausnahmejahren wie 2008 oder 2013 konnten auch schon bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde gezählt werden.

Viel Spaß beim Beobachten !

Text: Sabine Frank  und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.