Partielle Mondfinsternis Ende Oktober 2023

Der Monat Oktober startet mit einer nahen Begegnungen zwischen Mond und Jupiter, die am 1.10 gegen Mitternacht zu beobachten sein wird. Am 14.10. erreicht der Mond seine Neumondphase und steuert dann die kommenden zwei Wochen auf das astronomische Highlight des Monats zu, die am 28.10. stattfindende partielle Mondfinsternis, die von Mitteleuropa aus gut zu beobachten ist. Diese beginnt mit Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde um 20 Uhr und endet mit seinem Austritt um 0.28 Uhr. Die Mitte der Finsternis wird um 22.14 Uhr erreicht, wobei sich der Vollmond zu 87% seines Durchmessers im Halbschatten der Erde befindet, das Ereignis also nicht so spektakulär ausfällt wie eine totale Mondfinsternis.

Der Planet Merkur beendet am 5. Oktober seine Morgensichtbarkeit und bleibt den restlichen Oktober über unsichtbar. Die Venus dagegen erstrahlt am Morgenhimmel und erreicht am 24.10. ihren größten westlichen Winkelabstand zur Sonne, wobei sie vom 8.10. bis zum 12.10. an Regulus, dem Hauptstern des Sternbilds Löwe, vorbeizieht.

Während Mars im Oktober nicht sichtbar ist, beherrscht Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, den Nachhimmel. In der Nacht vom 1. Auf den 2.10. kommt es zu einer nahen Begegnung mit dem noch fast vollen Mond.

Der im Sternbild Wassermann rückläufige Saturn wandert langsam von der zweiten in die erste Nachthälfte, wobei am 24.10. der zunehmende Mond und Saturn relativ nah beieinander am Abendhimmel zu sehen sind.

Uranus kann im Monat Oktober, bedingt durch eine leichte Zunahme seiner Helligkeit, bei guter Sicht sogar mit bloßem Auge im Sternbild Widder gesehen werden. Ein dunkler Himmel ist hierfür Voraussetzung.

Was den Sternenhimmel anbelangt, verabschieden sich die Sommersternbilder langsam aber sicher im Westen, während am östlichen Horizont die Herbststernbilder, allen voran das große Viereck des Sternbildes Pegasus, aufsteigen. Dies hat das Aussehen einer stark vergrößerten Version des Großen Wagens.

Tief im Süden zeigt sich in der ersten Monatshälfte gegen 23 Uhr das Sternbild südlicher Fisch mit seinem Hauptstern Fomalhaut. Links davon, d.h. im Südosten, schließt sich das Sternbild Walfisch an. Dieses beinhaltet mit dem Stern o Ceti einen berühmten veränderlichen Stern, der im Jahr 1596 vom ostfriesischen Landpfarrer David Fabricius entdeckt wurde. Seine Helligkeit schwankt in einen Zyklus von 330 Tagen von der Helligkeitsgrößenklasse 3 (mit dem bloßen Auge noch gut sichtbar) bis Helligkeitsgrößenklasse 9 (mit dem bloßen Auge unsichtbar) und wurde deshalb Mira (d.h. seltsamer oder verwunderlicher Stern) genannt.

An Sternschnuppenströmen sind im Monat Oktober nur die Orioniden erwähnenswert, deren Ursprung auf den Halley‘schen Kometen zurückzuführen sind und die den ganzen Monat über sichtbar sind, wobei der Radiant ca. 10 Grad nordöstlich des Sterns Beteigeuze (Orion) liegt. Mit ihrem Maximum ist am 22.10. zu rechnen.

Text: Sabine Frank  und Dr. Franz-Peter Schmidt, Sternenpark Rhön
Grafiken: Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Hinweis:
Bitte nimm bei deinen nächtlichen Ausflügen Rücksicht auf Flora und Fauna.  Der Sternenhimmel lässt sich bereits vom Ortsrand aus beobachten. Um dem Naturschutz gerecht zu werden, bitten wir dich darum, nachts keine Schutzgebiete zu betreten. Vielen Dank für dein Verständnis.
Ausführliche Verhaltenshinweise findest du auf der Webseite des Sternenpark Rhön e.V.